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Die Kunst des Textes

Prof. Dr. Frauke Berndt (Universität Zürich)

 
Gastvortrag anlässlich der
Osnabrücker Gastdozentur zu Literatur und Medienkultur
im Sommersemester 2026
am Mittwoch, den 29. April 2026 um 17:00 Uhr (s.t.)
im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek
(Alte Münze 16/Kamp, 49074 Osnabrück)

 

 

 

Nicht erst seit gestern haben die visuellen Medien die Literatur zu einem historischen Medium gemacht. Wir schauen Filme, spielen Computerspiele und lesen auf Tablets – wenn wir überhaupt noch lesen. Dabei vergessen wir Manuskripte, Bücher und andere Schreibszenen, die bis Ende des 20. Jahrhunderts genutzt wurden. Vor diesem Hintergrund nimmt der Gastvortrag die Gelegenheit wahr, darüber nachzudenken, was das Besondere an Literatur ist, da der literarische Text nicht nur als ein medienunabhängiger Text, sondern auch als ein ästhetisches Medium zu verstehen ist. Jede Lektüre beginnt beim material-medialen Objekt und endet bei den Welten, die ein literarischer Text hervorruft. Der Gastvortrag verbindet daher traditionelle Rhetorik mit rezenter Literaturtheorie und führt zu den stilistischen Topoi oder ‚gemeinsamen Orten‘, die seit der Antike dazu dienen, einen literarischen Texte zu beschreiben, um die Verbindung von Materialität und Weltgestaltung nachzuzeichnen: Zeit, Raum, Welt und Figur sind die vier Paradigmen für die ‚Kunst des Textes‘, deren Grundlagen hier entwickelt werden sollen.

Prof. Dr. Frauke Berndt ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich, nachdem sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der University of Chicago und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen gelehrt hat. Regelmäßig ist sie Gastprofessorin an US-amerikanischen Universitäten. Berndt publiziert zu Rhetorik, Ästhetik, Poetik und Literaturtheorie mit einem Schwerpunkt auf dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie forscht an ihren Projekten in internationalen Forschungsgruppen im Zurich Aesthetics Lab (https://zurichaestheticslab.ch). Visit: https://www.ds.uzh.ch/apps/p/berndt